
(dmb) Der Deutsche Mieterbund (DMB) begrüßt die heute auf dem EU-Gipfel diskutierten Maßnahmen zur Förderung von vereinfachtem und kostengünstigerem Bauen sowie zur stärkeren Regulierung von Kurzzeitvermietungen. Beide Themen sind für die Wohnungssituation in vielen europäischen Städten von entscheidender Bedeutung. Auch in Deutschland fehlen hunderttausende bezahlbare Wohnungen und der Markt der Kurzzeitvermietungen boomt. Der Deutsche Mieterbund fordert daher seit Jahren eine Offensive für mehr bezahlbaren Wohnraum und strengere Vorschriften für die Kurzeitvermietungen sowie die Kontrolle deren Einhaltung.
Ein Anliegen des EU-Gipfels ist es, den Bausektor zu modernisieren, um die erschwingliche Bereitstellung von Wohnraum zu fördern. Hürden für den Bau von Wohnungen sollen gesenkt und innovative, kostengünstigere Bauverfahren gefördert werden. Auch in vielen deutschen Städten sind die Grundstückspreise sowie die Baukosten in den letzten Jahren erheblich gestiegen, was zu einer Verknappung von bezahlbarem Wohnraum geführt hat.
„Der EU-Gipfel hat heute einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung getan“, erklärt die Präsidentin des Deutschen Mieterbundes, Melanie Weber-Moritz. „Wenn wir den Wohnungsbau in Europa ankurbeln wollen, müssen wir sowohl die bürokratischen Hürden abbauen als auch innovative Bauweisen vorantreiben. Wir begrüßen die Bestrebungen, die Baukosten zu senken und gleichzeitig sicherzustellen, dass der Neubau von Wohnungen für die breite Bevölkerung zugänglich bleibt. Zudem sollte sichergestellt werden, dass Spekulation mit Grund und Boden verboten wird und die Kommunen systematische Bodenbevorratung betreiben.“
Ein weiterer Schwerpunkt des Gipfels ist die Forderung nach einer stärkeren Regulierung von Kurzzeitvermietungen, etwa über Plattformen wie Airbnb. Der Deutsche Mieterbund fordert bereits seit Jahren, dass diese Form der Vermietung strenger kontrolliert wird, um den Druck auf den angespannten Wohnungsmarkt zu verringern. In vielen deutschen Großstädten werden immer mehr Wohnungen für Kurzzeitvermietung angeboten, was die Verfügbarkeit von dauerhaftem Wohnraum weiter einschränkt und die Mietpreise in die Höhe treibt.
„Kurzzeitvermietungen sind ein wesentlicher Faktor für die Mietpreissteigerungen in vielen Metropolen“, so Weber-Moritz. „Es ist dringend notwendig, dass die EU hier eine klare Linie zieht und einheitliche Regelungen schafft, die den Missbrauch verhindern und sicherstellen, dass Wohnraum vorrangig für die langfristige Nutzung durch Mieter und Mieterinnen verfügbar bleibt. Wir unterstützen die EU-Forderung, dass Mitgliedstaaten strengere Auflagen für Kurzzeitvermietungen einführen und fordern die Bundesregierung auf entsprechende Regelungen zu erlassen.“
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Dr. Jutta Hartmann
Littenstraße 10
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